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Friedrichstaler U17 Spieler schießt Amateurtor des Monats April 2023

(BJH) Nach dem Pokalsieg von Bayer 04 Leverkusen gegen Union Berlin 2020 stellte ein Reporter dem Torschützen Karim Bellarabi die Frage. „Was haben Sie gedacht, als der Ball im Tor war?“ Er gab die beste Antwort ever: „Tor. Ja, Tor.“ Auf gar keinen Fall möchte ich dem Torschützen des Tor des Monats April im Amateurfußball – Jonas Hörner – ähnlich blöde Fragen stellen, also auf geht’s:

 

730 Fans haben auf fupa.net abgestimmt beim FALTER Amateur-Tor des Monats April, Jonas Hörner vom FC Germania Friedrichtal gewann mit 213 Stimmen, sein spektakuläres Fallrückzieher-Tor, das er für Friedrichstal im Heimspiel gegen den CFR Pforzheim geschossen hat, ist nun in der Auswahl zum Amateurtor des Jahres.

Ronaldo, Hörner, Messi

1. Hattest du dir eine Chance ausgerechnet nachdem du dir die anderen eingereichten Tore angesehen hast? Hattest du mit so vielen Stimmen gerechnet?

Ich habe mir alle Tore angesehen und mir ausgerechnet, dass ich es vielleicht unter die ersten drei schaffe. An Platz eins hatte ich den Scorpion-Kick gesehen. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass so viele Leute für mich gestimmt haben.

2. Was bedeutet dir der Gewinn? Nun ist dein Tor im Topf für das beste Tor des Jahres im Amateurfußball!

Ich glaube, ich habe gar keinen Preis bekommen, aber trotzdem ist das ziemlich cool. Soweit ich weiß, gibt es einen Preis, wenn man das beste Tor des Jahres abliefert, natürlich würde ich mich freuen, wenn ich das auch noch schaffe.“

3. Hast du das geübt? Trainiert man so etwas?

In der D-Jugend haben wir das mal trainiert. Aber im Training habe ich das nie geschafft, ich habe zuvor noch nie ein Fallrückzieher-Tor geschossen. Die Flanke kam so gut, da hab ich mich halt fallen lassen und habe den Ball ganz gut getroffen. Dass der Ball im Netz gelandet ist, bekam ich erst mit, als ich am Boden lag und alle auf mich zustürmten und geschrien haben. Ich hab nicht mal gesehen, wie der Ball reinging.

4. Ein Bambini- oder F-Jugendspieler fragt dich, was er machen muss, um das auch hinzubekommen, was antwortest du?

Einfach probieren, da gehört auch Glück dazu.

5. Erster Schütze des Tor des Monats war Gerhard „Gerd“ Faltermeier. Der damalige Mittelfeldspieler des SSV Jahn Regensburg platzierte am 28. März 1971 im Regionalligaspiel (damals zweitklassig) gegen den VfR Mannheim einen 20-Meter-Freistoß so in den Winkel, dass der Ball oben im Netz hängen blieb. 71.000 der 250.000 Einsendungen wählten diesen Treffer zum ersten Tor des Monats. Und im September 1974 erzielte erstmals eine Frau das Tor des Monats. Bärbel Wohlleben vom TuS Wörrstadt erzielte den Treffer im ersten Finale um die deutsche Frauenfußballmeisterschaft *). Neben wem würdest du gerne genannt werden?

Ronaldo und Messi. Das sind die Größten.

6. Musstest du schon anderweitig Interviews geben?

Nein, aber ich wurde in der Schule zum Beispiel von Siebt- und Achtklässlern angesprochen, mit denen ich zuvor noch nie ein Wort gewechselt habe. Über Social Media wurde mein Tor verbreitet. Und es gibt Verwandte, die das erste Mal zu einem Spiel von mir kamen, weil ich so ein cooles Tor gemacht habe.

7. Du kickst seit sechs Jahren, seit der D-Jugend, für Friedrichstal. Wie siehst du deine fußballerische Zukunft? Bleibst du dem FCG erhalten?

Ich fühle mich in Friedrichstal sehr wohl und es sieht aktuell auch danach aus, als würde die A-Jugend den Aufstieg in die Verbandsliga schaffen und der Verein vermehrt Jugendspieler in die 1. Mannschaft einbinden, sodass derzeit nichts gegen einen Verbleib beim FCG spricht.



Die Friedrichstaler Fußballer sind schon ziemlich erfolgreich, denke ich schon nach meinem dritten Interview. Von der C-Jugend bis zur ersten Mannschaft spielen sie ab nächste Saison höchstwahrscheinlich alle in der Verbandsliga, könnten theoretisch (noch) höher spielen, von den Erfolgen im Pokal hier und da mal ganz abgesehen, aber dafür bräuchte es mehr Mitspieler am Spielfeldrand. Solche, die Geld in die Hand nehmen, solche, die dem Verein den Rücken stärken und den Spielern die Füße, indem sie zum Beispiel den Bau von Kunstrasenplätzen ermöglichen. Aktuell finanzieren FCG-Eltern die Anmietung solcher Plätze auf Schöneck. Schöneck hat Flair, eine Erfolgsaura – ja, aber das könnte Friedrichstal auch haben, wenn man nur den außergewöhnlichen Erfolg des Vereins zur positiven Außendarstellung für die Stadt und Region anerkennt und fördert. Ich bin dabei! Und du?

 

*) Quelle: Wikipedia