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Saison-Bilanz 24/25

(WH) Die Herren-Landesliga war für unsere Youngsters eine große Herausforderung. Sah es während der Saison zeitweise mit Platz 6 noch ganz gut aus, so wurden dann aber, als es darauf ankam, die entscheidenden Spiele verloren. Dass in Ettlingenweier, im vorentscheidenden Spiel beide Torhüter ausfielen, war mehr als kurios. Der berufliche Wegzug von Lorenz Kopp und der zweite Kreuzbandriss von Silas Fischer waren ebenfalls nur schwer zu verkraften. Dass uns bereits in der Winterpause einige ganz junge Spieler verlassen haben, passt auch ins schlimme Bild, das wir seit einigen Jahren abgeben. Nicht jeder Trainer ist ein Pädagoge. Auch die Maßnahmen, immer noch mehr junge Spieler fast mit Gewalt aus der aktuellen Verbandsliga-A-Jugend einzusetzen, hat nur noch mehr Stress in den Verein gebracht, viele Spieler verärgert und dazu geführt, dass am Ende in Kirchfeld nach dem besiegelten Abstieg nur noch Frustrierte am Boden lagen und sich nun in Scharen anderen Vereinen zuwenden. Ein nie dagewesener Aderlass und ein Scherbenhaufen, der kaum zu verkraften sein wird. Seit Andi Augensteins sehr guter Trainerleistung hat keiner mehr bei uns etwas Positives bewirken können. Auch egozentrische Trainer in unserer Jugend, wo die eigenen Spieler schon in der C-Jugend aussortiert wurden, haben zu diesem Desaster, das jetzt unsere Vorstände ausbaden müssen, beigetragen.

Es ist schon seit 50 Jahren schwer für einen Friedrichstaler, in die 1. Mannschaft zu kommen, weil wir so lange hochklassig gespielt haben. Nur eine Handvoll Spieler haben das geschafft und eigentlich nur ein Einziger über einen langen Zeitraum. Das rächt sich seit Jahren bitter für den Verein, vor allem im ehrenamtlichen Verwalten und Mitarbeiten beim Club!

Unsere nach dem Abstieg aus der Verbandsliga verbliebene Abwehr musste in der Landesliga fast die komplette Last tragen. Junge Hoffnungsträger konnten sich nur sporadisch oder gar nicht durchsetzen.

Was bleibt also vom „Ausbildungszentrum“ Friedrichstal? Ein „Selbstbedienungsladen“ für Vereine des Umfelds, die sich ohne A- und B- Jugend viel leichter tun! Loyalität zum FC Germania kannst du knicken, das Geld ist wichtiger!

Lukas Kwasniok im FCG Trikot
Lukas Kwasniok im FCG Trikot

Ja das „liebe Geld“: Ein durchtrainierter Ronaldo mit 40 Jahren schießt uns ab und lässt die jungen deutschen Spieler ganz alt aussehen. Sie sind mehr mit ihrer Frisur beschäftigt und wirkten nicht so topfit wie der Oldie, dem es wahrlich an Geld nicht mangelt. Aber er hat Freudentränen nach dem Sieg gegen Spanien vergossen, war also voll mit dem Herzen dabei! Ein ausländischer Bauarbeiter hat mir vor kurzem gesagt, die Deutschen haben das Kämpfen verlernt! Mag sein. Technisch-taktische Grundausbildung allein ist zu wenig.

Friedhelm Funkel, noch ein Oldtimer mit 71 Jahren, hat ja den FC Köln in die Bundesliga zurück geführt. Sein Nachfolger wird jetzt Lukas Kwasniok, der auch mal bei uns in Friedrichstal gespielt hat. Wie so manche Kicker, die immerhin sagen können, dass sie in der Oberliga oder Verbandsliga im Friedrichstaler Team waren und dadurch ihren „Marktwert“ erhöhen konnten oder ihre Fußball-Karriere beflügeln! Ja so was gibt es auch bei den Amateuren.

Für die Gegenwart ist das aber alles Schnee von gestern. Es bleibt die Tatsache, dass der Schritt von der B-Jugend Oberliga und der A-Jugend-Verbandsliga in den Männerbereich ab der Landesliga aufwärts sehr sehr schwer ist.

Dazu kommt noch, dass sich das Zuschauerinteresse bei unserem Club und bei vielen Vereinen seit einigen Jahren dem Überangebot im Fernsehen zuwendet. DAZN, Sky und Amazon haben den Kampf gewonnen, der Rest ist mit dem Herzen beim KSC, bei anderen Bundesliga-Clubs, in Walldorf, im Nachbardorf oder der Pfalz. Das hat die Zahl unserer vereinsinternen Kritiker, die keine Verantwortung übernehmen wollen, bei uns aber nicht verkleinert! Ja so ein Höhenflug hat halt Konsequenzen. Der Zug hat keine Bremsen, wenn Abstiege kommen. Und wie beim damaligen Verbandsliga-Abstieg 1990, der uns bis zur A-Klasse hinunterführte, wird es interessant sein zu registrieren, wer überhaupt noch zum Club hält.

Erfreulich ist die Tatsache, dass sich 2 Friedrichstaler bereit erklärt haben, den Förderverein „Germania-Club“ weiter zu führen: K. Schönthal und D. Maurer. Neben hoffnungsvollen Trainern mit Vereinsbezug in unserer Jugend und dem Oldie-Grünteam will man unseren beiden Vorständen Thorsten de Jong, David Seufert und seiner Rechten Hand Thomas Gartner beweisen, dass sie nicht allein gelassen werden in diesen harten Zeiten für den FC Germania im 112. Vereinsjahr.